- Tyndall-Effekt
- Tyn|dall|ef|fekt auch: Tyn|dall-Ef|fekt 〈[tı̣ndəl-] m. 1; unz.〉 Erscheinung, dass durch ein (trübes) Medium gestreutes Licht fast vollständig od. teilweise linear polarisiert ist [nach dem irischen Physiker J. Tyndall, 1820-1893]
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Tyn|dall-Ef|fekt ['tɪndl-; nach dem ir. Physiker J. Tyndall (1820–1893)]; Syn.: Faraday-Tyndall-Effekt [nach M. Faraday]: an kolloiden Systemen beobachtbare Erscheinung dergestalt, dass ein in das Medium einfallender Lichtstrahl gestreut u. das Streulicht polarisiert wird (↑ Lichtstreuung). Technische Anwendung findet der Effekt in der ↑ Nephelometrie (früher: Tyndallometrie).* * *
Tyndall-Effekt['tɪndl-], Sammelbezeichnung für Erscheinungen, die auf der Lichtstreuung in trüben Medien, v. a. in kolloidalen Lösungen beruhen. In Letzteren wurden solche Erscheinungen erstmals 1868 von J. Tyndall untersucht. Im engeren Sinn wird als Tyndall-Effekt die Erscheinung bezeichnet, dass ein durch ein trübes Medium hindurchtretendes Strahlenbündel von der Seite her sichtbar ist (als Tyndall-Kegel, wenn das Strahlenbündel konvergent ist). Die Erscheinungen des Tyndall-Effekts hängen im Einzelnen von der Art und der Form der Teilchen ab, die die Streuung bewirken, sowie von deren Größe im Vergleich zur Wellenlänge der elektromagnetischen Strahlung (des Lichts). Demnach kann der Tyndall-Effekt je nach Umständen z. B. auf Rayleigh-Streuung oder auf Mie-Streuung (Mie-Effekt) beruhen. Bei den »Teilchen« kann es sich u. a. auch um Dichteschwankungen (z. B. durch Wärmebewegung bedingt) handeln; man bezeichnet den Tyndall-Effekt dann auch als eigentliches Tyndall-Phänomen. Besonders groß ist diese Erscheinung bei Flüssigkeiten in der Nähe ihres kritischen Zustands (kritische Opaleszenz). Die quantitative Untersuchung des Tyndall-Effekts wird als Nephelometrie bezeichnet.
Universal-Lexikon. 2012.